

Der Hintergrund, weshalb Schwangere nicht auf dem Rücken liegen sollen ist das Vena-Cava-Kompressionssyndrom.
Das Vena-Cava-Kompressionssyndrom kann auftreten, wenn die Schwangere in Rückenlage ist. Dies betrifft die Schwangere hauptsächlich in der zweiten Schwangerschaftshälfte aufgrund der Gewichtszunahme des Kindes, vermehrten Fruchtwasser und somit aufgrund des zunehmenden Volumens der Gebärmutter.
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Die Vena Cava Inferior ist die große Beckenhohlvene, die Blut zum Herzen transportiert. Liegt die Schwangere in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf dem Rücken, kann diese Vene durch den Gewichtsdruck komprimiert werden. Wird die Vena Cava komprimiert, wird die Sauerstoffversorgung des Kindes gedrosselt und der Kreislauf der Mutter ist massiv beeinflusst.
Deshalb gilt: Im letzten Drittel der Schwangerschaft soll sich die Frau nicht mehr auf dem Rücken legen.
In der Praxis ist zu beobachten, dass Schwangere im letzten Drittel ohnedies intuitiv die Seitenlage wählen, da ihnen in der Rückenlage unwohl oder übel wird.

Viele Frauen sind durch Internetinformationen zum Vena-Cava-Kompressionssyndrom sehr verängstigt. Deshalb fragen sie häufig ihren Arzt und/oder die Hebamme, wie sie mit dem Thema umgehen sollen.
Wichtig ist für Schwangere zu wissen, dass sie sich in Seitenlage drehen sollen. Und wenn eine Schwangere nachts in Rückenlage wach wird, soll sie in linke Seitenlage wechseln. Lagerungskissen können helfen, in der Seitenlage zu bleiben.
Das bedeutet, dass die Rückenlage per se keine Position ist, die in der Schwangerschaft ratsam ist. Allerdings kommt es immer auf die Schwangerschaftswoche an. Frauen im ersten Trimenon empfinden das Schlafen in Rückenlage als angenehm und unproblematisch. So auch Schwangere fortgeschrittener Schwangerschaftswochen. Es kommt also immer auf die Größe der Gebärmutter inklusive Kind, Fruchtwasser und Plazenta an, ob die Vena Cava belastet wird oder noch nicht.
Am Ende der Schwangerschaft soll sich die werdende Mami sowieso vermehrt für eine Seitenlage entscheiden, damit sich das Baby für die bevorstehende Geburt optimal ins Becken einstellen kann.
Das Baby soll sich für die Geburt optimal ins Becken drehen. Um dies zu fördern, ist es ratsam Positionen einzunehmen, sodass der Kopf des Babys gut ins Becken rutschen kann. Die optimale Position des Babys ist Rücken links oder rechts, aber wichtiger nach vorne Richtung Symphyse geneigt. Wenn der Rücken des Kindes nach hinten, also in Richtung Wirbelsäule gedreht ist, dauert die Geburt meist länger.
Eure Hebamme Tanja