Am Sonntag, 05. Mai war internationaler Hebammentag. Ein ganz wertvoller Tag zu Ehren aller Hebammen. Ganz viele Menschen kennen die Tätigkeiten von Hebammen wahrscheinlich nicht. Wenn man keine Kinder hat, ist es nicht unbedingt notwendig zu wissen, was Hebammen tun. Oder vielleicht doch?
Der Fachbereich von Hebammen ist allerdings weit größer. Sie arbeiten nämlich nicht nur im Kreissaal. Die Schwangerenvorsorge und Geburtsvorbereitung, sowie die Hebammenbegleitung im Wochenbett werden bekannter.
Hier unsere Top 5 Tätigkeiten, die du wahrscheinlich nicht unmittelbar zur Arbeit von Hebammen zuordnest.
#NR 1) Hebammen gehen zu Kindergärten und Schulen und machen Aufklärungsarbeit. Dies ist sehr wichtig, weil die Kinder bereits im Kindergarten sehr aufnahmefähig sind für die Themen Körper, Geburt und Stillen beispielsweise. Die Geschlechtsreife setzt immer früher ein, weshalb es umso wichtiger ist, bereits früh in der Schule Aufklärungsarbeit anzubieten. Sexualität, Verhütung und Geburt werden gemeinsam mit dem Thema Körperbewusstsein kindgerecht erarbeitet.
#NR 2) Wer ist zuständig, wenn eine Schwangerschaft plötzlich beendet ist? Wenn ein Baby im Bauch nicht mehr lebt und es zu einem sogenannten Abort kommt? Früh oder Spätabbruch einer Schwangerschaft fallen in das Betreuungsgebiet von Hebammen. Ein sehr belastendes und schweres Thema, mit denen Hebammen im Kreissaal zu tun haben. Frauen und Paare werden begleitet, bis das tote Baby geboren ist.
#NR 3) Hebammen gehören neben Ärzten zur einzigen Berufsgruppe in Österreich, die Akupunktur anbieten darf. Akupunktur in der Schwangerschaft ist sehr wertvoll. Bei Wassereinlagerungen, Karpaltunnelsyndrom oder bei Rückenschmerzen/ Ischiasleiden kann Akupunktur sehr gut helfen. Auch im Wochenbett beim Milchstau oder der Brustentzündung wirkt Akupunktur effektiv.
#NR 4) Hebammen müssen nach der Geburt die Geburtswege begutachten und nachschauen, ob eine Verletzung zu Nähen ist. Hebammen lernen in der Ausbildung das Nähen von Geburtsverletzungen. Die Nähte werden von Hebammen bei Visiten kontrolliert. Sollte eine Frau länger Beschwerden wie Schmerzen, Sexualprobleme oder Sonstiges haben, kann eine Hebamme kontaktiert werden. Es gibt Hebammen die herkömmliche Rückbildungskurse anbieten. Es gibt aber auch Hebammen, die Palpationsbefunde machen und tasten, wie sehr die Funktion des Beckenbodens eingeschränkt oder geschwächt ist. Auch bei Sexuellen Problemen gibt es Hebammen mit Schwerpunkt Sexualberatung.
#NR 5) Denkt man an Hebammenarbeit, kommen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett in den Sinn. Tatsächlich bieten einige Hebammen auch Beikostberatung an. Die Beikosteinführung ist mit vielen Fragen begleitet. Mütter wissen oft nicht, an wen sie sich mit Beikostfragen wenden können. Hebammen sind hier sehr gute Ansprechpartnerinnen, weil sie sich gut mit Stillen und Neugeborenen auskennen. Sie können die Übergangszeit von Stillen zu Beikost professionell begleiten. Nicht alle Kinder interessieren sich für Brei und Co. Die emotionale ganzheitliche Unterstützung und Beratung der Mutter durch die Hebamme kann sehr wichtig sein. Mütter sind oft gestresst, wenn ihre Kinder nicht gleich Interesse am Essen zeigen.