

Ein Beitrag von Hebamme und Ernährungswissenschaftlerin Valeria Bisaccia
“Veganismus bedeutet für mich als Mensch alle Lebewesen zu respektieren, als Hebamme die Schwächeren zu schützen und als Ernährungswissenschaftlerin selbstbestimmt meine Gesundheit zu beeinflussen.”
Die Motive vegan zu leben oder sich vegan zu ernähren sind ganz unterschiedlich aber alle haben eins gemeinsam: Sie liegen einer persönlichen Entscheidung zu Grunde. Und genau das ist der Grund, weshalb eine vegane Ernährung vom Umfeld, inklusive ÄrztInnen und Hebammen akzeptiert werden muss.
Vegane Schwangere und Stillende sollen über Vorteile der veganen Ernährung aufgeklärt werden. Für diese Aufklärung bedarf es einer Ernährungsfachperson.
Eine gesunde vegane Ernährung eignet sich sowohl für die Schwangerschaft als auch für die Stillzeit.
Dabei ergeben sich einige gesundheitliche Vorteile für die Mutter und das Kind, wie zum Beispiel der geringere Hormon-, Antibiotikum- und Pestizidgehalt in pflanzlichen Lebensmitteln sowie die Prävention von Zivilisationserkrankungen wie Diabetes. Vorteile ergeben sich natürlich nur, wenn es sich um eine gesunde vegane Ernährung handelt.
Was ist eine gesunde Ernährung eigentlich?
Von einer gesunden Ernährung spreche ich, wenn sie vollwertig ist. Das heißt es werden wenig verarbeitete Lebensmittel eingesetzt, Lebensmittel werden frisch zubereitet, Vollkornprodukte werden bevorzugt, die Lebensmittelauswahl ist überwiegend saisonal, regional und biologisch. Die Vollwertigkeit ist für jede Ernährungsform empfehlenswert, also egal ob es sich um eine vegane, vegetarische oder mischköstliche Ernährung handelt.
Entscheidet man sich gegen tierische Lebensmittel, also gegen Fleisch, Eier, Milch- und Milchprodukte und Honig, dann muss die pflanzliche Ernährung so gestaltet werden, dass alle für den Menschen essenziellen Nährstoffe zugeführt werden.
Ein Nährstoffmangel kann fatale Langzeitfolgen haben und ist prinzipiell mit jeder Ernährungsform möglich. Nur die potenziellen Risikonährstoffe sind verschieden. Eine Veganerin hat andere potenzielle Risikonährstoffe oder besser gesagt andere wichtige Nährstoffe als eine Mischköstlerin.
