

Es erreichen uns täglich viele Fragen von besorgten Schwangeren, von Freunden und Familienmitgliedern – wie ist das Leben aktuell im Kreissaal? Wie läuft momentan die Geburtshilfe in der Klinik ab?
Ein Bericht von Hebamme BSc. Christina Piller
Wie schon meine liebe Kollegin Rafaela Spiegelgraber geschrieben hat: „Im Kreißsaal ist alles so normal wie immer. Frauen leisten Unglaubliches, gehen an ihre Grenzen und darüber hinaus, atmen, schreien, tönen, gebären Kinder, werden zu Mamas, Tränen fließen.“
Klingt nach Alltag in der Geburtshilfe! So weit, so gut!
Stündlich können sich Rahmenbedingungen verändern
Aber alles rund ums „Kinder kriegen“, also Handlungsempfehlungen, Strukturen und Vorgehensweisen können sich immer wieder ändern. Alle paar Stunden gibt es Veränderungen, neue Beschlüsse, Erlässe und Guidelines, wie es zu arbeiten gilt. Man spürt eine allgemeine Anspannung und trotzdem 100% Professionalität!
Dennoch herrscht 100% Professionalität vom Personal!
Am Klinikeingang müssen PatientInnen eine Triage durchlaufen, das bedeutet Fragen beantworten, Temperatur Kontrollen und nur bei unauffälliger Einschätzung durchs Pflegepersonal und mit bestätigtem Termin darf man die Klinik betreten! Medizinisches Personal muss sich am Klinikeingang ausweisen.
In manchen Kliniken darf aktuell noch eine Begleitperson pro Patientin unter der Geburt in die Klinik, die gleiche Person darf dann auch zu Besuch ins Wochenbett! Es gibt aber auch schon Geburtshilfestationen österreichweit wo Besuchsverbot auch durch den Vater gilt.
Dies gilt zum Schutz aller!
Außerdem ist es das Ziel Frauen die ihre Kinder spontan entbunden haben, so früh wie möglich nach Hause zu schicken! Mehr Infos hier!
Auch in der freiberuflichen Hebammenbetreuung hat sich einiges vorübergehend geändert. Hebammen betreuen Frauen weiterhin gut und gerne in der Schwangerschaft und auch im Wochenbett. Allerdings werden alle nicht dringenden Visiten und Beratungen bis auf weiteres verschoben. Dringend notwendige Wochenbettbesuche werden durchgeführt, aber erst nach telefonischer Sicherstellung, dass alle im Haushalt lebenden Personen gesund sind.
Bei Frauen mit Corona Verdachtsfall oder positivem Ergebnis werden die Wochenbett Visiten auf telemedizinische Betreuung umgestellt (Skype, Telefonieren, etc). Mehr Infos hier!
Solidarität- jetzt erst recht
Gerade in solch einer Zeit gilt es Solidarität und Zusammenhalt zu zeigen. Solidarität mit Menschen, die zur Risikogruppe gehören und mit Menschen die unser System erhalten. Außerdem ein (für mich) extrem wichtiger Punkt; Zusammenhalt im Team / als Berufsgruppe. Jede von uns Hebammen gibt ihr Bestes um weiterhin Patientinnen und PartnerInnen individuell zu betreuen und das, obwohl viele kleine Kinder haben und momentan keine Betreuungsmöglichkeiten, und/oder Sorgen um Familienmitglieder, die zur Risikogruppe zählen. Ein paar sind gerade aus dem Auslandsurlaub zurückgekommen und befinden sich jetzt sicherheitshalber in Heimquarantäne, das bedeutet natürlich für alle anderen: Dienste decken und einspringen.
Um weiterhin aktuelle Nachrichten zu erhalten verlassen Sie sich bitte nur auf vertrauenswürdige Seiten, gerne auch unter
www.hebammen.at – Hier erfahren Sie alles Aktuelle zur Hebammenbetreuung während dieser ungewohnten Zeit!
Es gilt weiter: zu Hause bleiben, Hände waschen, soziale Kontakte minimieren beziehungsweise meiden!